Blumensprache

Adonisröschen: Meine Erinnerungen sind schmerzlich
Ackermenning: Ich danke Dir!
Ahorn: Ich übe mich in Zurückhaltung
Akazie in gelb: Meine heimliche Liebe bist nur Du!
Akazie in rosa: Du bedeutest Glückseligkeit für mich!
Akelei: Ich halte Dich für schwach
Alpenrose: Wann sehe ich Dich endlich wieder?
Anemone: Ich möchte für immer bei Dir sein
Angelika: Niemand muss es wissen, wenn wir uns küssen!
Apfelblüte: Ich gebe Dir den Vorrang
Aster: Ich fühle, Du bist mir untreu!
Aurikel: Bitte belästige mich nicht mehr!
Baldrian: Ich beschütze Dich immer!
Basilikum: Fühl Dich von mir beschützt!
Belladonna: Du bist schön aber gefährlich!
Bellis: Ich bin demütig
Birke: Du bist sanftmütig
Blaustern: Vergiss alles und vergib mir bitte!
Brennnessel: Ich habe Dich ganz genau durchschaut
Buche: Es soll Dir immer wohl ergehen
Buchsbaum: Du bist so spröde – entsetzlich!
Christrose: Bitte nimm mir meine Angst!
Chrysanthemen: Mein Herz ist noch frei!
Dahlie: Es tut mir leid aber ich bin schon vergeben
Dill: Mit Deiner Liebe gibst Du mir Freude, Mut und Kraft!
Distel: Das erscheint mir eine gefährliche Sache zu sein
Dotterblume: Ich werde bald zu Dir kommen!
Edelweiß: Du bist so einzigartig und wunderschön!
Efeu: Ich winde mich vor Liebe!
Eibe: Ich werde Dich auf ewig lieben!
Eichenlaub: Du hast großen Mut!
Eisenhut: Ich stehe stets zu Diensten!
Enzian: Du bist von überwältigender Schönheit!
Erika: Ich bin ein einsamer Wolf
Farnkraut: Ich bin kein Freund großer Worte
Feuerlilie: Bist Du leidenschaftlich!!!
Fingerhut: Leider habe ich schlechte Erfahrungen gemacht
Flieder: Kannst Du mir treu sein?
Frauenhaar: Dich umgibt ein Geheimnis
Gänseblümchen: Ich fühle mich Dir herzlich verbunden
Geißblatt: Bitte gib mir Hoffnung!
Geranie: Ich warte auf Dich an der bekannten Stelle
Gerbera: Mit Dir wird die Welt schöner und bunter!
Gewürznelke: Fühl Dich nicht so erhaben!
Gladiole: Du fühlst Dich wohl mächtig stolz!
Glockenblume: Der Takt unserer Herzen schlägt genau gleich!
Hortensie: Du bist zu eingebildet!
Hyazinthe: Der Einzige, der mich ganz genau kennt bist Du!
Immergrün: Du bleibst mir in Erinnerung!
Iris: Ich stehe immer zu Dir!
Jasmin: Dein Wesen ist bezaubernd
Kamille: Du bist furchtbar eifersüchtig
Kapuzinerkresse: Was verbirgst Du vor mir?
Klatschmohn: Du solltest im richtigen Moment schweigen!
Klette: Du bist mir viel zu anhänglich
Kornblume: Ich gebe die Hoffnung niemals auf
Krokus: Ich brauche Zeit um mich zu entscheiden
Lavendel: Mein Ziel werde ich noch erreichen!
Lindenblüte: Denk an mich in Deinen süßesten Träumen
Löwenmaul: Meine guten Vorsätze geraten durch Dich ins Wanken!
Lilie: Dein Herz ist rein
Märzenbecher: Nicht länger will ich auf Dich warten!
Maiglöckchen: Du bist so unschuldig
Malve: Du wirst von mir als beste Freundin geschätzt
Margerite: Du bist so lieb – Du machst mich glücklich!
Mistel – Beharrlichkeit
Myrte – ewige Freundschaft
Narzisse: Oh Gott – bist Du eitel!
Nelke in gelb: Verachtung
Nelke in weiß: Achtung – Ich bin Single!
Orchidee: Deine Verspieltheit liegt mir nicht
Petersilie: Ich möchte Dir etwas Gutes tun
Petunie: Bitte verzage nicht!
Pfefferminze: Verzeih mir bitte!
Primel: Zufriedenheit ist unser aller höchstes Glück!
Ranunkel: Du hast ein zauberhaftes Wesen
Rhododendron: Wann darf ich Dich wiedersehen?
Ringelblume: Du bist sehr klug!
Rittersporn: Nimm mich mit auf die Reise!
Rose in Blautönen: Es ist mir unmöglich
Rose in Rottönen: Ich liebe Dich von ganzem Herzen!
Rose mit weißen Knospen: Ein Herz, das keine Liebe empfindet
Rosmarin: Das ist der Abschied – ich habe Dich aufgegeben!
Salbei: Ich denke immer an Dich
Schafgarbe: Ich übe mich in Geduld
Schilf: Entscheide dich bitte endlich
Schlüsselblume: Bitte reich mir den Schlüssel zu Deinem Herzen!
Schneeglöckchen: Wer tröstet mich?
Sonnenblume: Heitere Stunden erwarten uns
Tausendgüldenkraut: Liebst Du nur mein Geld?
Tulpen in rot: Unsere Liebe währt ewig
Veilchen: Bist Du unschuldig und süß!
Vergissmeinnicht: Vergiss mich nicht
Winde: So schnell wirst Du mich nicht los!
Winterling: Ich denke oft daran, wie unser Glück begann!
Wucherblume: Lass mich bloß in Ruhe!
Ysop: Sorgen und Gram
Zypresse: Ich fühle mich todunglücklich!

Bereits im alten China gab es eine Blumenschrift und in Ägypten fand die Sprache der Blumen sogar in der Gestaltung ägyptischer Hieroglyphen ihren Ausdruck. Hierfür nahm man sich nämlich Blüten, Ranken und Pflanzen zum Vorbild. Nach Europa schwappte das Wissen und dieser alte Brauch Anfang des 18. Jahrhunderts über die englische Schriftstellerin Lady Mary Wortley Montagu, die durch ihre Briefe und Gedichte berühmt wurde. Sie berichtete von ihren Reisen ins türkische Istanbul in Briefen, dass sie vor Ort auf ein ausgeklügeltes Kommunikationssystem von „blumiger Bedeutung“ gestoßen sei, welches im Orient den einzelnen Blütenpflanzen zugesprochen wurde. Lady Montagu war demzufolge die erste Übermittlerin, welche die feststehende Bedeutung jeder einzelnen Blüte in einer Art Geheimcode als Blumensprache in Europa etablierte. Im puritanischen, viktorianischen Europa kam die Sprache der Blumen schnell in Mode, da zu jener Zeit insbesondere junge Liebespaare nicht offen aussprechen durften, was sie fühlten. Zu- oder Abneigungen konnte man verbal keinen Ausdruck verleihen und deshalb wurde die Blumensprache zum elementaren Gegenstand nonverbaler Kommunikationen.

Da viele Menschen von dieser Blumensprache Kenntnis erlangten konnte man mit der Übergabe von Blumen seinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen. Dieses umfangreiche Zeichensystem drückte man zunächst mit ganzen Sträußen nur einer einzigen Blumenart aus, woraus sich in späteren Zeiten diffizile Mischungen heraus kristallisierten, um mit den einzelnen Blumenarten diverse Feinheiten nonverbal auszudrücken. Dabei kam jeder Blume und ihrer Farbe, ihrer Anzahl im Strauß, jedem Kraut und jeder Schleife eine besondere Bedeutung zu. Selbst wie die Blumen gehalten wurden, beispielsweise mit den Blütenköpfen nach unten, bedeutete etwas Bestimmtes. Wurde einst zum Ball abgeholt, dann überreichten die Männer den Damen ein kleines Bouquet. Trug die Dame das Bouquet über dem Herzen, dann drückte sie damit ihre Zuneigung für den Mann aus. Steckte sie sich die Blüten allerdings als Blumenschmuck ins Haar, dann lehnte sie den Mann innerlich ab.

Die Sprache der Blumen wurde mehr und mehr zum gesellschaftsfähigen Kult. Die bis heute in gängiger Umgangssprache benutzten Worte: „Sag´s mit Blumen“ oder „Jemandem etwas durch die Blume sagen“ liegen darin begründet.

Mit ihrem Kinderbuch „Der verzauberte Garten“ machte die englische Autorin Edith Nesbit die Blumensprache erneut sehr populär.

Allerdings gibt es durch die verschiedenen Ursprünge der Blumensprache aus aller Herren Länder heutzutage mehr als nur eine einzige Bedeutung für jede Blumenart. Nachstehend folgen einige Beispiele der gängigsten Blumencodes:

Warum lassen nicht auch Sie über die Sprache der Blumen Ihren Gefühlen freien Lauf?

P.S. Das Ausdrucken und Beifügen des obigen Geheimcodes der Blumensprache als Dreingabe zum Blumenstrauß mag dabei vielleicht recht hilfreich sein, denn dieses alte Wissen ist heutzutage nicht mehr jedermann bekannt!